So sieht das aus, wenn wir Augenbewegungen aufnehmen. Da kann man ja wirklich nicht viel erkennen. Was machen wir damit?
Wir messen wie lange ein Kind auf einem Wort verharrt
Wir messen wie oft ein Blick auf ein bestimmtes Wort fällt
Was haben wir davon?
Je länger oder öfter ein Kind auf ein Wort blickt, um so schwieriger war das Wort.
Kinder versuchen Sinn-erfassend zu lesen. Sie haben außerdem häufig gelernt, dass Deutsch lautgetreu ist. In dem Fall setzen sie sehr gerne den langen Vokal beim lesen ein. Auf diese Weise hört sich "Ratten" wie "raten" and und "Wissen" wie "Wiesen". Dummerweise machen aber langen Vokale oft gar keinen Sinn im Zusammenhang: "Die Kinder wiesen nicht, wo die Fische sind", ist das was das Kind im Kopf "hört" wenn es falsch gelesen hat, und so müssen sie noch einmal zurück und sich das Wort "wiesen" erschliessen. Sie sehen aber nur "wissen" und müssen jetzt entweder raten, oder die Funktion des magischen Buchstabens (das 2. s) erfassen, um weiter zu kommen.
Dadurch hört sich ein Wort, was eigentlich schneller gesprochen wird im Kopf der Kinder, und somit auch bei deren lauten Vorlesen, lang an.
Wir wissen also, wenn ein Kind öfter und länger auf 2-silbige Wörter mit Doppelkonsonanten sehen, dann haben sie an dieser Stelle noch Probleme. Wer bei kurzem Vokal schneller liest als bei langem Vokal, der hat das Prinzip verstanden.
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